Hinschauen statt Wegschauen!
Die Coolrider – Ausbildung durch die VAG gibt es seit 2002. Mit Hilfe der Coolrider soll anderen Fahrgästen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt werden. Coolrider gehen auf pöbelnde Mitfahrer zu, sprechen diese an und deeskalieren in verschiedenen Situationen. Sie helfen schwächeren Nutzern in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn diese nicht zu – oder aussteigen können. Coolrider halten unter Umständen den Bus kurz an, um Fahrgästen etwas mehr Zeit zu verschaffen. Aber auch, wenn es zu Beschädigungen an den Fahrzeugen durch andere Mitfahrer kommt sind Coolrider zur Stelle. Sie fordern höflich zum korrekten Umgang mit den Einrichtungen auf und informieren gegebenenfalls das Personal. So dämmen sie die hohen Kosten, die jährlich durch Vandalismus entstehen ein. Coolrider informieren natürlich auch Polizei oder andere Rettungskräfte, wenn es zu entsprechenden Vorfällen kommt.
Das schafft Vertrauen und Sicherheit in die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel – nicht nur auf dem Schulweg. Coolrider sind 24 Stunden im Einsatz.
„Coolrider, das sind jugendliche Fahrzeugbegleiter, die hinschauen statt wegschauen. Sie sagen etwas, wenn sich andere Fahrgäste falsch verhalten, sie wirken deeskalierend, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, sie treten für Schwächere ein und unterstützen auch ältere Menschen in ihrer Mobilität. Bevor sie sich Coolrider nennen dürfen, durchlaufen sie eine zwanzigstündige Ausbildung.“
So auch an der Carl – von – Ossietzky – Mittelschule in Nürnberg. Zu Beginn der Ausbildung stellten sich neun Jugendliche den Herausforderungen. Zunächst wurden sie in den rechtlichen Grundlagen geschult, auch durch die Polizei, ehe es in den Bustrainings ans praktische Erproben ging.
Während der Bustrainings lernten die Jugendlichen, durch Rollenspiele, verschiedene Situationen kennen, die so oder ähnlich auch im Alltag ablaufen. Hierbei ging es vorrangig darum, das an die jeweilige Situation angepasste Verhalten zu zeigen. Nicht immer ist der „Job“ der Coolrider ungefährlich. So mussten die Mädchen und Jungen, während der Ausbildung lernen, in welchen Situationen sie sich Hilfe durch andere Fahrgäste oder sich besser zurückziehen und Hilfe durch die Polizei oder Personal der VAG holen sollten, beispielsweise bei körperlichen Auseinandersetzungen.
Es war interessant zu sehen, wie die Schüler und Schülerinnen, während der praktischen Ausbildung zunehmend mehr Selbstbewusstsein entwickelten. Für einige war es nicht immer leicht auf andere zuzugehen und diese anzusprechen. Die Jugendlichen gewannen mehr Selbstvertrauen.
Von dieser Ausbildung profitierten nicht nur die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel, auch die Schülerinnen und Schüler zogen für sich und für ihr späteres Leben großen Nutzen daraus. Sie wurden selbstsicherer und entwickelten sich in der kurzweiligen Ausbildung auch menschlich weiter.